Okt.16 | Wittelsbacher
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Veranstaltung _________________________________________________ |
Auf den Spuren der Wittelsbacher Ausflug am 16. Oktober 2024 | ||
Planung und Organisation Hjalmer Heinen Bericht und Fotos Lutz Cleemann | ||
Die Wittelsbacher haben über 800 Jahre in Bayern geherrscht und bis heute unübersehbare Spuren hinterlassen. Dabei spielten sie nicht nur in Bayern, sondern auch in anderen Regionen Europas eine bedeutende Rolle. In einer interessanten Exkursion am Mittwoch, den 16. Oktober, die Hjalmar Heinen für unsere DAHC-Clubmitglieder zusammen mit Ehepartnern und Freunden geplant und organisiert hat, sind wir den Spuren der Wittelsbacher gefolgt. Der Fokus der Exkursion lag dabei besonders auf der Frühphase der dynastischen Entwicklung, dem Kloster Scheyern, das heute als Ursprung und Stammsitz der Wittelsbacher gilt, sowie der Burg Wittelsbach, deren wenige Überreste heute in Oberwittelsbach zu besichtigen sind. > Benediktiner Kloster Scheyern Erste Station der Exkursion war das Benediktinerkloster Scheyern. In einer Führung durch das Kloster und die Heilig-Kreuz-Kapelle hat Frater* Matthäus den Exkursionsteilnehmern die Kunstwerke und Gemälde erläutert und Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Klosters Scheyern bis in die heutige Zeit gegeben. (*Frater: Klosterbruder vor der Priesterweihe) Stifterin des Klosters Scheyern ist Gräfin Haziga, sie gilt als Stammmutter der Wittelsbacher. Im Jahr 1119 wurde die Mönchsgemeinschaft dann offiziell als Benediktinerkloster eingerichtet. Es existierte in dieser Form bis zur Säkularisation und wurde 1803 aufgelöst und der Besitz versteigert. << Die einführenden Worte von Frater Matthäus zur Geschichte des Klosters Ludwig I. von Bayern veranlasste 1838 den Kauf des Klosters durch den Staat und es wurde neu besiedelt. Heute wohnen und arbeiten in dem Kloster 11 Mönche, davon 6 Priestermönche. Sie werden dabei von 80 angestellten Kräften in der Brauerei, der Gaststätte und der Landwirtschaft unterstützt. Wesentliche Ereignisse der Geschichte des Klosters sind in großen Bildtafeln festgehalten, die uns Frater Matthäus erläutert hat. Von besonderer religiöser Bedeutung ist auch heute noch das „Scheyrer Kreuz“, eine Kreuzreliquie, die im Kloster Scheyern aufbewahrt wird. Dabei handelt es sich um einen Splitter des Heiligen Kreuzes, der in einer Monstranz in der Heilig-Kreuz- Kapelle der Klosterkirche präsentiert wird. (c) DAHC - Führung durch die Sakristei von Kloster Scheyern Nach einem zünftigen Lunch mit der Möglichkeit einer „Bierprobe“ im Klosterbräu und einer kurzen Busfahrt wurde Oberwittelsbach erreicht. |
> Oberwittelsbach | ||
Hier hat die historisch sehr bewanderte Führerin Sabine Dauber mit Blick auf die wenigen Überreste der geschleiften Burg Wittelsbach und mit sehr lebendigen Schilderungen uns die Vorgeschichte nahe gebracht. Im Jahr 1119 war der Scheyerner Graf Otto V. von Scheyern in die Burg Wittelsbach (heute Oberwittels-bach) umgezogen. Sie nannten sich fortan „Wittelsbacher“. Diese Phase wurde durch die weniger bekannte tragische Verwicklung der Wittelsbacher in den Königsmord von Bamberg 1208 durch Otto von Wittelsbach beendet. Sie führte dazu, dass in der Folge die Burg Wittelsbach als Strafaktion geschleift wurde. Der Überlieferung nach ließ Herzog Ludwig I., der Kelheimer, nach der Zerstörung der Burg Wittelsbach eine Sühnekapelle errichten. Diese Kapelle wurde aus den Steinen der geschleiften Burg gebaut. Der heutige Bau der Kapelle ist ein spätgotischer Backsteinbau, der 1418 errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert erhielten die Kapelle und der Turm ihre heutige imposante Form. (c) Drohnenaufnahme Cleemann In Oberwittelsbach befindet sich zudem ein neugotisches Nationaldenkmal, das an die Geschichte der Wittelsbacher erinnert. Dieses Denkmal befindet sich auf dem Burghügel, wo einst die Stammburg der Wittelsbacher, die Burg Wittelsbach, stand Das Nationaldenkmal wurde im Jahr 1834 errichtet, ein neugotisches Fialentürmchen, das als Symbol für die Bedeutung der Wittelsbacher in der bayerischen Geschichte dient. (c) DAHC Ihren Abschluss fand die Exkursion in Aichach, im Cafe Koch. Auf der Rückfahrt nach München waren neben den vielfältigen Eindrücken unserer Besichtigungen des Klosters Scheyern und Oberwittelsbach auch das tragische Schicksal des Pfarrers Peruschitz Gesprächsstoff: Er war 1912 mit der Titanic auf dem Weg in die USA, um dort eine Pfarrei zu übernehmen. Beim Untergang der Titanic hat er sich für Mitreisende geopfert. |